Einen wunderschönen guten Abend verehrte Community !

Wie ihr meiner kleinen Übersicht im letzten Beitrag entnehmen könnt, bin ich immernoch am nachreichen meiner Versäumnisse und heute steht ein weiter Praxiseinsatz an:

Die REHA Quierschied (Neurologie)!

Ich schlage vor, dass ich erst einmal mit den eher unangenehmeren Dingen dazu anfange…Ach nee, ihr habt ja eh keinen Einfluss darauf was ich schreibe xD
Also wie folgt…Zunächst einmal besitze ich ja kein Auto. Jeder der sich ein bisschen mit dem Saarland auskennt weiß, dass Quierschied nicht unbedingt um die Ecke ist wenn man in Saarbrücken wohnt. Entsprechend begeistert war ich als ich auf meinen Einsatzplan schaute um dabei festzustellen, dass ich vier Wochen lang dort eingesetzt bin. Dabei durfte am Anfang der Ausbildung jeder Schüler so einen tollen Zettel ausfüllen auf dem dann stand wie mobil man ist (also ob man ein Auto hat, oder nicht etc…) und diese Daten sollten dann bei der Planung der Einsätze außerhalb des Klinikums berücksichtigt werden. Naja, was macht man in so einem Fall ? Richtig, man geht zum Kursleiter whinen ! Das schien den allerdings nicht sonderlich zu tangieren xD
Das ganze verlief etwa so:

Ich: „Herr G. ??“
KL: „Hm *grunz* ?
Ich: „Ich hann in vier Wochen Einsatz in der REHA Quierschied“
KL: „Aha, unn ?“
Ich: „Naja, ich hann kenn Auto. Wie soll ich’n da hinkommen ?“
KL: „Keine Ahnung !?“
Ich: „Bei meinen Daten stand doch dabei, dass ich kenn Auto hann“
KL: „Jo, aba sie müsse do hin“
Ich: „Ei unn wie ?
KL: „Fahrt do kenn Bus hin ?“
Ich: „Ei Herr G., der erste Bus fahrt hie um 6 Uhr unn ich denk mo sie wisse wann die Frühschicht beginnt.
Kann ma do nix im Plan ändern, dass ich woandas hin kumm ?“
KL: „Nää !“

…….
………..das Ganze ging dann noch ein bisschen so weiter; ich denke ihr könnt euch vorstellen, dass der Rest des Gesprächs eher mittelprächtig verlief^^

Da mir nichts anderes übrig blieb, fiel mein Blick also auf den hiesigen Busfahrplan. Mit der frühesten Verbindung wäre ich nun um halb 8 auf der Arbeit gewesen, die Frühschicht beginnt um 6 h…Toll ! Aber was blieb mir anderes übrig, ich telephonierte ein bisschen herum und hatte schließlich den zuständigen Mann meiner zugewiesenen Station in der Leitung. Vorsichtig unterbreitete ich ihm mein Unterfangen und rechnete mit dem schlimmsten. Aber ich wurde positiv überrascht ! Endlich mal jemand der Verständnis für arme, mittellose Azubis ohne Auto hat xD Ihr könnt es euch denken…der gute Mann schrieb sofort meinen Dienstplan um, sodass sich dieser nur noch auf Kerndienste und Mittagsschichten reduzierte.Oder um es mit seinen eigenen Worten auszudrücken:

„Alles kein Problem wenn du etwas später kommst ! Wir lassen dir dann einfach ein paar Grundpflegen übrig :D“

Damit war ich an sich bereit für die REHA. Ich musste also nur noch meine letzten Tage in der Kinderklinik absitzen. Aber dann kam es noch besser. 3 Tage bevor mein Einsatz in der REHA beginnen sollte ruft mich mein Wigga ausm Kurs an:

„Yo ma Wigga. Ich hab deinen Namen aufm Dienstplan gesehen. Wir haben 2 Wochen lang immer zusammen Dienst. Ich bin dann am Montag um halb 6 bei dir und sammle dich ein !“
(Ich verweise in diesem Moment noch einmal auf das Bild in dem Beitrag „I’m not deat Pt. 1“)

Besser konnte es ja nicht kommen, da haben die einzigartigen Winterberg Wiggas tatsächlich mal einen gemeinsamen Einsatz !
Das bedeutete schon mal, dass ich nur die letzten zwei Wochen mit dem Bus zur Arbeit musste. Meine Laune besserte sich schlagartig !

Aber genug davon, also zur REHA ansich: Ich hab noch nie so ein sau schönes Krankenhaus gesehen. Halb im Wald gelegen, Baujahr 19hundertnochwas, ein riesiger grüner Park drumherum und dazu zwei hübsche Empfangsdamen !

AUA ! Was zum…AU ! Ja schatz, ich nehm das wieder raus. Ja, ist ja gut !

Puh, das ging gerade noch mal gut 😀

Aber weiter im Text. Kurzgesagt das war ein echt entspannter Job. Es gab keine Personalunterbesetzung, es hatte fast immer jemand Zeit um einem etwas zu erklären und hier wurde einem im Gegensatz zu anderen Einsätzen mal etwas mehr zugetraut. Außerdem haben die WINTERBERG WIGGAS im Dopelpack die Stationsleitung bald in den Wahnsinn getrieben 😀
Mit den Pflegern dort zu arbeiten war super, lockere Atmosphäre und ne Menge Spaß. Außerdem war es mal erholsam morgens nicht die üblichen 15 Leute waschen zu müssen, denn anders als im Krankenhaus lagen dort nicht die akuten Fälle sondern diejenigen die es hinter sich hatten. Und da das ganze eine REHA-Einrichtung ist, wurde der Schwerpunkt logischerweise auf die Eigenständigkeit der Patienten gelegt.
Ein Fall hat mich jedoch besonders schockiert / interessiert. Ein Patient der schon jahrelang in dieser Einrichtung „lebt“. Durch das sogenannte „Locked-in-Syndrom“ war es ihm nur noch möglich seinen Kopf richtig zu bewegen. Auch Sprechen war nicht möglich. Jedoch konnte der Patient seine Augen bewegen, anheben der Augen bedeutete „JA“ und das schließen der Augen „NEIN“. Dadurch war es möglich über eine Sprechtafel mit Buchstaben drauf mit ihm zu sprechen.
Das war etwas komplett neues für mich und ich habe diesen Patienten auch die ganzen vier Wochen betreut. Aber wir hatten eine Menge Spaß dabei, ich hab selten so viel gelacht und ich hab mich schnell mit ihm verstanden. Mein Wigga und ich haben ihn auch kürzlich noch mal dort besucht 🙂

Naja, die ersten zwei Wochen sind jedenfalls im Flug vergangen, und von da ab durfte ich mich dann mit den Bussen herumschlagen xD Aber ich will euch nicht noch mehr damit die Ohren volljammern 😀
Alles in allem jedenfalls ein durchaus positiver Einsatz ! Schade, dass es der einzige Praxisteil zusammen mit meinem Wigga war^^ aber wird schon.
Damit auch genug des guten, sonst wird wieder an Roman daraus. Wir sehen uns die Tage wo ich über meinen letzten Praxiseinsatz berichten werde.
Bis dahin also, einen schönen Abend !